Feldkirch, Wels und Wien-Penzing

Feldkirch (Rheintal, Vorarlberg, 31.054 EinwohnerInnen) hat bereits eine sehr lange Tradition bei der erfolgreichen Umsetzung von energierelevanten Projekten. Schon in den 1990er jahren gab es erste Biomasse-Nahwärmenetze, und auch erste Service- und Beratungsstellen wie die Energieberatungsstelle Feldkirch. Ab 2005 wurde das Mobilitätsmanagement in Betrieb genommen, und zahlreiche kommunale Gebäude auf Niedrigenergie- oder Passivhausstandard saniert. Interkommunal ist die Gemeinde ebenfalls sehr aktiv, etwa rund um die Aktivitäten der "Vision rheintal", aber auch bei der Kooperation zur "2000 Watt Gesellschaft" in 7 Bodenseestädten. In Vorarlberg gibt es allgemein eine sehr gründliche Durchbindung der verschiedenen Planungsebenen, was sich etwa in der sehr ausführlichen Behandlung des Energiethemas im Raumplanungsgesetz, in der Wohnbauförderung, aber auch in vielen e5 Konzepten und Verkehrsleitbildern zeigt.
Energie-relevante Planungsinstrumente in Feldkirch

 

Wels ist mit etwa 60.000 EinwohnerInnen nach Linz die zweitgrößte Stadt Oberösterreichs und die siebtgrösste Stadt Österreichs. Auch hier werden seit vielen Jahren erfolgreich Energieprojekte umgesetzt. Ab 2003 wurden u.a. großvolumige Wohnbauten saniert, aber auch die Abwärme aus der Müllverbrennung im kommunalen Wärmenetz genutzt. Charakteristisch für Wels ist die intensive Kooperation mit der örtlichen Fachhochschule (Umwelttechnik), aber auch mit örtlichen Umwelttechnik- und Messebetrieben. Zusätzlich konnten gleich mehrere spektakuläre Pilot-Gebäude realisiert werden, etwa das "Kraftwerk Gottes" (eine Passivhaus-Kirche) oder das Welios-science-center zu erneuerbaren Energien. Eine Besonderheit sind die städtischen "Deklarationen", etwa das städtische Energiesparkonzept oder die Passivhausdeklaration. Auch auf Bundeslandesebene kooperiert die Stadt eng mit dem oberösterreichischen Energiesparverband, und regional auch in der Energieregion Wels-Wels Land-Eferding. Ähnlich wie in Vorarlberg gibt es ebenfalls eine recht ausführliche Präsenz der E-Aspekte im Raumordnungsgesetz und in der Wohnbau- und Sanierungsförderung. Eine Welser Besonderheit sind auch die "Richtlinien zu kosten- und Energiesparendem Bauen", welche versuchen, städtebauliche Qualität mit nachhaltigen und umweltschonenden Bauweisen zu kombinieren.
Energie-relevante Planungsinstrumente in Wels

 

Wien ist ebenfalls seit vielen Jahren sehr erfolgreich in Klimaschutz-, Energie-, Beteiligungs- und Stadtentwicklungsprojekten. Beweis dafür sind die enormen Stückzahlen der kommunalen Niedrigenergie- und  Passivhausbauten, die durch Bauträgerwettbewerbe und städtische Förderungen realisiert werden konnten. Eine städtische Planungsprämisse ist natürlich auch der weitere Ausbau des Fernwärmenetzes, das teilweise auch bereits durch Biomasse, Müll und die Kraft-Wärmekopplung "befeuert" wird. Im Mobilitätsbereich kooperiert Wien Länderübergreifend sehr eng mit den niederösterreichischen und burgenländischen Nachbarregionen (etwa im VOR), innerstädtisch gibt es insbesondere seit dem Start der Rot-grünen Koalition stärkere Impulse für Fahrad-Projekte, carsharing-Lösungen, Parkraumbewirtschaftung und günstige ÖV Jahreskarten. International anerkannt und durch viele hohe "Rankings" belegt sind auch die langjährigen und gründlichen Governance-Aktivität zwischen politischen Gremien und den Wiener BürgerInnen und Bürgern, etwa bei Projekten wie dem STEP 2005 (Neufassung 2014 bereits in Arbeit) oder den Gebietsbetreuungen in allen Wiener Bezirken. ENUR wird sich, da die Bearbeitung der ganzen Stadt arbeitstechnisch unmöglich wäre, auf den 14. Wiener Gemeindebezirk konzentrieren.
Energie-relevante Planungsinstrumente in Wien